Tipps zum Fellwechsel unserer behaarten Freunde

Der Frühling ist da und unsere pelzigen Haustiere stecken mitten in ihrem Fellwechsel.

Zweimal im Jahr, wenn sich die Tageslänge und die Temperaturen ändern, passen sich so gut wie alle behaarten Tiere der bevorstehenden Jahreszeit mit dem passenden Pelz an.  Das heißt, die alten Klamotten müssen abgeworfen werden, es ist Zeit für etwas neues.  Dieser Prozess zieht sich üblicherweise auf einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen.

 

Häufig stellt man sich die Frage: Ist das bei meinem Tier noch normal?

Die Intensität des Fellwechsels ist nicht bei jedem Tier gleich. Es gibt individuelle Unterschiede zwischen den Artgenossen, außerdem spielen Rasse und demnach Haarbeschaffenheit eine wichtige Rolle.

Ein kastriertes Tier haart häufig mehr als ein unkastriertes. Der Fellwechsel im Frühjahr ist intensiver als im Herbst, da das ganze dicke Winterfell weg muss.

Junge Tiere sind meist schneller mit dem Fellwechsel durch als die älteren Exemplare, das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass unseren treuen Begleitern die Fellpflege mit hinzukommenden Gebrechen schwerer fällt.

Für langhaarige Tiere ist der Prozess des Fellwechsels anstrengender als für kurzhaarige. Das viele Fell neigt zu verklumpen und zu verfilzen, dass ist störend für das Tier und ein Verschlucken großer Haarbälle kann zu gesundheitlichen Problemen führen, bis hin zu einem Darmverschluss.

 

Sie können Ihr Haustier beim Fellwechsel unterstützen

Es hilft, das Tier regelmäßig zu bürsten. Das wird von einigen Tieren gern angenommen, bei anderen scheint es schlichtweg unmöglich.

Mittlerweile gibt es ein reiches Sortiment an Bürsten für Haustiere (und Menschen) – verschiedene Noppen, Härtegrade, Dichten und auch Handschuhe. Testen Sie aus welche Bürste die richtige für Ihr Tier ist.

Unser Praxiskater mit seinem Fellhut 🙂

Bei Kaninchen empfehlen wir sehr weiche Bürsten zu verwenden, da die Haut der kleinen Tierchen sehr empfindlich ist.

Führen Sie das Bürsten langsam an das Tier heran. Erst beschnuppern, dann mal berühren und belohnen, wenn das Tier entspannt an die Situation heran geht. Bei den ersten Malen sollten sie an Bereichen anfangen, an denen es keine Verknotungen gibt, damit das Bürsten nicht mit etwas unangenehmen verknüpft wird. Hören Sie im Gewöhnungsprozess nach sehr kurzer Zeit auf und verlängern Sie die Bürstzeiten in sehr kleinen Schritten, dann besteht eine reelle Chance, dass sich Ihr Liebling daran gewöhnen und es eventuell sogar lieben wird.

Wenn auch das nicht geht, kein Grund zu verzweifeln! Intensives Streicheln löst auch die schon vor gelockerten Haare. Da haben auch beide etwas davon 😉 .

Bei einem Tier,das Berührung weniger schätzt (wie z.B. manche Kaninchen) kann man probieren mit einer feuchten Hand oder einem Gummihandschuh über das Tier zu streichen, damit bekommt man auch einige Haare vom Tier gelöst.

In der Zeit des Fellwechsels kann das Haustier schon mal zerpflückt aussehen, sogar eine andere Farbe haben als gewöhnlich und zu Schuppen neigen, da trockene Haut  zu häufigerem Kratzen als gewöhnlich führen kann. Kreisrunde oder allgemein komplett unbehaarte Areale und Kratzer in der Haut sind allerdings nicht normal.  Dies kann zum Beispiel für eine Pilzinfektion oder einen Parasitenbefall sprechen. Im Zweifelsfall schauen wir gerne über Ihren Liebling.

Bürsten und Kraulen sorgt nicht nur dafür, das die lockeren Haare entfernt werden, es regt auch die Durchblutung der Haut an. Dadurch bilden die Talgdrüsen mehr Fett und das Fell wird weniger schuppig.

Ebenso können Sie Hund und Katze mit etwas Öl in der Nahrung in der Zeit des Fellwechsels unterstützen (z.B. Fischöl, Leinöl, Hanföl, Schwarzkümmelöl oder einfach Rapsöl).

Für Katzen und Kaninchen, bei denen der Abgang der Haare zum Problem werden kann, gibt es verschiedene Pasten auf dem Markt.  Für die Wohnungskatze kann man in dieser Zeit gerne Katzengras bereit stellen.

 

Tierhaare auf Kleidung und Möbeln

Wir sind ja eigentlich der Überzeugung, dass man erst mit ein paar Tierhaaren so richtig gut gekleidet ist 😉 Aber manchmal ist es aber doch einfach zu viel.

Neben dem Klassiker der Fusselrolle oder Klebeband, kann man mit einem Trockner – sofern vorhanden –  die Haare gut von den Kleidern entfernen. Oder ein ein besonderer Trick – der Gummihandschuh! Einfach Anziehen und über Möbel und Kleidung streifen – durch die Elektrisierung bleiben die Haare am Handschuh haften.

Wie viele Pullover konnten Sie in den letzten Tagen eigentlich schon aus ihrem Vierbeiner stricken? Wir haben unserem Praxiskater erst mal einen kleinen Hut gefertigt und sitzen jetzt an einer Weste, falls es doch noch einmal etwas frischer wird 😉

Haben Sie einen schönen Tag und verwöhnen Sie ihren haarigen Freund.

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