Was passiert eigentlich mit meinem Tier, wenn es operiert wird?

Der Tierarzt stellt eine Diagnose, die eine Operation notwendig macht. Doch was passiert genau mit meinem Tier und worauf muss ich achten? Operation Tier

Mein Tier wird operiert

Operation beim Tier – Was Sie beachten müssen

Operationen beim Tierarzt werden – wie auch beim Menschen – unter einer Narkose durchgeführt. Hierbei wird nicht nur das Bewusstsein ausgeschaltet, sondern durch Schmerzmittel auch das Schmerzempfinden.

Dennoch ist jede Narkose ein Eingriff in das Gleichgewicht des Körpers. Wie beim Menschen auch gibt es immer ein Narkoserisiko. Ihr Tierarzt bespricht mit Ihnen im Vorfeld diese Risiken und deren Minimierung genau. Um die Risiken einer Operation gering zu halten, sollten Sie folgende Dinge vor der Operation beachten:

Hunde und Katzen dürfen ab 20:00 Uhr am Abend vor der Narkose kein Futter und ab 2 Stunden vor der Narkose kein Wasser erhalten.

Doch warum darf mein Tier nichts fressen? Der Grund hierfür ist, dass bestimmte Medikamente der Narkose zum Erbrechen führen können. Erbricht das Tier während der OP, besteht die Gefahr, dass das Erbrochene aufgrund des verminderten Schluckreflexes in der Narkose in die Luftröhre oder Lunge gelangt. Dies hat schwerwiegende Komplikationen oder gar das Ersticken zur Folge.

Achten Sie bei freilaufenden Katzen, dass sie die Nacht vor der Operation zu Hause verbringen. Wenn Ihr Tier Medikamente bekommt, sollten Sie dies unbedingt mit Ihrem Tierarzt besprechen. Weiterhin bespricht Ihr Tierarzt mit Ihnen, wann Sie welche Medikamente vor der Operation verabreichen sollten und welche am Morgen vor der Operation nicht verabreicht werden.

 

Der Tag der Operation Operation Tier

Am Tag der Operation werden Sie in Empfang genommen. Bei eventuell aufgetretenen Besonderheiten können Sie uns diese mitteilen. Wir beantworten gerne Ihre Fragen und versuchen, Ihnen Ihre Sorgen so gut es geht zu nehmen.

Nach einer wiederholten Allgemeinuntersuchung wird Ihr Tier an unseren OP-Bereich übergeben. Ab hier läuft alles genauso ab wie bei einer Operation am Menschen im Krankenhaus. Daher dürfen Sie, wie im Krankenhaus auch, den OP-Bereich leider nicht betreten. Während der Operation müssen Sie nicht bei uns in der Tierarztpraxis warten. Bei Fragen oder dem unwahrscheinlichen Fall von Komplikationen informieren wir Sie umgehend. Dafür ist eine ständige telefonische Erreichbarkeit wünschenswert.

Zu Beginn der Operation wird ein venöser Zugang gelegt und über diesen die Narkose eingeleitet. Ihr Tier wird an einen Überwachungsmonitor angeschlossen. Alle Vitalparameter wie Atmung, Herzfrequenz und Puls werden ständig maschinell und von einer Fachkraft kontrolliert. Um die Sterilität während der Operation zu gewährleisten, wird der Bereich, an dem operiert wird, ausrasiert und desinfiziert. Der Chirurg fängt nun mit der Operation an, während im Hintergrund ständig die Kontrolle der Vitalparameter des Tieres stattfindet.

Mit dem letzten Stich der Operationsnaht ist die Operation beendet und Ihr Tier kommt auf unsere spezielle Aufwachstation. Auf dieser Station verbleibt Ihr Tier bis zum vollständigen Erwachen. Die Tiere werden auf der Aufwachstation engmaschig von einer Fachkraft überwacht. Durch Wärmequellen können wir jede Aufwachbox individuell beheizen. Ist Ihr Tier vollständig aus der Narkose erwacht und die Körpertemperatur im Normbereich, bringen wir Ihr Tier auf unsere normale Station.

Bei Routineeingriffen können Sie Ihr Tier meist noch am selben Tag mit nach Hause nehmen. Der venöse Zugang wird entfernt und Sie erhalten die nötigen Medikamente für Ihr Tier. Außerdem vereinbaren wir einen Kontrolltermin mit Ihnen. Ist jedoch die Überwachung oder eine spezielle Nachbehandlung notwendig, wird Ihr Tier bei uns auf der Station verbleiben. Dies wird aber natürlich vor der Operation mit Ihnen besprochen.

 

Was muss ich nach einer Operation beachten?

Wenn Sie Ihr Tier nach der Operation abholen, sollten Sie beachten, dass ein Eingriff durchgeführt wurde und Ihr Tier nun Schonung und Ruhe benötigt. Dies bedeutet, dass Sie nur kleine Runden mit Ihrem Hund unter Leinenzwang gehen. In seltenen Fällen kann Ihr Tier noch ein wenig Schwanken oder unruhig sein. Dies ist aber kein Grund zur Sorge. Ein warmes Plätzchen zum Ausschlafen verschafft Abhilfe. Achten Sie insbesondere bei Katzen darauf, dass das Erklimmen von Schränken oder anderen hohen Positionen aufgrund der Sturzgefahr tabu ist.

Wenn nicht anders angeordnet, dürfen Sie Ihrem Tier eine Stunde nach der Abholung Wasser bereitstellen. Normalerweise  empfehlen wir mit der ersten Fütterung bis zum Morgen nach der Narkose zu warten. Bei Abweichungen dieser Regeln werden Sie diesbezüglich genauestens von Ihrem Tierarzt beraten. Je nach Eingriff bespricht der Tierarzt bei der Abholung das weitere Vorgehen. Das beinhaltet bei Bedarf eine weiterführende Medikamentengabe und Kontrolltermine. Zu Hause sollten Sie strikt darauf achten, dass Ihr Tier keinen Zugang zu der Wunde hat! Das Belecken oder Beknabbern der Wunde kann eine Entzündung der Wunde zur Folge haben!

Eine geringgradige, derbe Schwellung und/oder Rötung der Wundränder kann auftreten und ist unbedenklich. Bei starker Schwellung oder Rötung bitten wir Sie jedoch, sicherheitshalber das Tier nochmal bei uns vorzustellen. Das Entfernen der Hautfäden erfolgt ab dem 10. Tag der Operation. Dies entfällt bei der sogenannten intracutanen (in der Haut liegenden) Naht.
Sollte Ihr Tier einen Verband zum Schutz der Wunde erhalten haben, beachten Sie bitte, dass der Verband trocken bleibt und nicht benagt wird. Andernfalls muss Ihr Tier zum Schutz der Wunde einen Plastikkragen erhalten.

Sollte Ihnen zu Hause etwas Sorgen bereiten oder Fragen entstehen, können Sie uns immer um Rat fragen. Rufen Sie uns lieber einmal zu viel als einmal zu wenig an. Natürlich sind wir 24 Stunden vor Ort für Sie verfügbar.

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